An den Weinsommelier haben sich Restaurantgäste gewöhnt. Einen Fachmann oder eine Fachfrau für Mineralwasser hingegen, trifft man nicht alle Tage. Was genau macht eigentlich ein Wassersommelier? Und wie bist du auf den Geschmack gekommen?
Timo Bausch:
Im Allgemeinen ist ein Wassersommelier eine Person, die sich intensiv mit Wasser beschäftigt und sich dementsprechend gut damit auskennt. Der berufliche Hintergrund kann sehr unterschiedlich sein. Ein Wassersommelier kann zum Beispiel jemand aus der Hotellerie oder dem Getränkemarkt sein, der seinen Gästen und Kunden Empfehlungen gibt. Oder Mitarbeiter von Mineralbrunnen, die sich weiterbilden wollen.
Ich bin zum Wassersommelier gekommen, weil ich in einer Fachzeitschrift darüber gelesen habe. Damals habe ich noch bei Tetra Pak gearbeitet und unter anderem einen Mineralbrunnen betreut. Die Vielfalt der Mineralwässer hat mich von der ersten Minute an fasziniert, sodass ich die Ausbildung 2017 erfolgreich abgeschlossen habe. Die Weiterbildung hat mir damals sehr geholfen, das Thema Wasser besser zu verstehen und so konnte ich Tetra Pak helfen, die Kategorie weiter auszubauen.
Heute organisiere ich Verkostungen für Firmen und Winzer, halte Vorträge über die Vorteile des Wassertrinkens und motiviere Kinder und Erwachsene, mehr Wasser zu trinken.
Woher kommen die Unterschiede im Geschmack beim Wasser?
Timo Bausch:
Für den Geschmack sind vor allem die Mineralstoffe verantwortlich. Diese nimmt das Wasser auf seinem Weg durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten auf. Je langsamer und je tiefer das Wasser fließt, desto mehr Mineralien kann es aufnehmen.
Generell gilt: Je mehr Mineralien ein Wasser enthält, desto intensiver ist sein Geschmack. Und je nach Menge der einzelnen Mineralstoffe kann ein Wasser salzig, süß, bitter oder sauer schmecken. Enthält ein Wasser beispielsweise viel Natriumchlorid, schmeckt es salzig. Ist Calcium zusammen mit Magnesium der Hauptbestandteil, schmeckt es süß. Ist ein Wasser dagegen sehr mineralarm und enthält Kohlensäure, schmeckt es sauer.